die Pforte

Sich seinen Erfahrungen zu stellen anstatt gegen sie anzukämpfen - das ist die eine zentrale Idee, die alles ändern würde.

Und doch findet die Menschheit diesen Weg seit Jahrtausenden nicht - Milliarden von Menschen finden diesen Weg nicht.

Warum nicht?

Es gibt eine Pforte, die ihn verschließt:

Man muss bereit sein, durch eine Situation zu gehen, in welcher der äußere Anschein zunächst all die falschen Annahmen und Befürchtungen zu bestätigen scheint - in Form der negativen Erfahrung. Man muss bereit sein, durch die Erfahrung hindurchzugehen.

Erst wenn die Erfahrung abgezogen ist, kann die Welt sich zeigen, wie sie wirklich ist.

In der japanischen Mythologie gibt es dafür das Bild vom Sprung in die Schlucht: der Sprung ins Ungewisse.

"Dann geschieht etwas ganz Schlimmes", "Wir dürfen das auf keinen Fall zulassen."

An der gegenwärtigen Finanzkrise kann man sehr anschaulich sehen, mit welcher Vehemenz sich die Menschheit den Weg zu echten Lösungen verbaut. Gebetsmühlenartig wiederholen die Politiker, dass ein Bankrott eines Staates oder ein Ende des Euro absolut unfassbare, untragbare und gigantisch negative Folgen hätte und um absolut jeden Preis verhindert werden müsse.

Der Weg durch die Erfahrung zu wirklichen Lösungen wird durch völlig übertriebene Schauermärchen und wüsteste Endzeitszenarien verbaut.

Die Umkehr am Rande des Abgrunds

Die meisten Menschen sind erst dann bereit, etwas Neues auszuprobieren, wenn ihr Leben in allen Belangen vollkommen gescheitert ist und wenn es gar keinen anderen Ausweg mehr gibt.

Das ist ein schmerzhafter Weg.

Ich möchte eine frühere Umkehr empfehlen.

nächstes Kapitel: Zusammenfassung (Lebendiger Fluss und natürliches Handeln)