Die besondere Bedeutung von Wertschätzung und Anerkennung

Ich persönlich halte nicht viel von Übungen und Methoden. Erstens sind das sehr individuelle persönliche Abläufe, das heißt für einen Menschen funktioniert das vielleicht, für andere aber gar nicht und zweitens führen Übungen und Methoden nahezu immer in die üblichen fruchtlosen Anstrengungen, wo man immer nicht hinbekommt, was man eigentlich hinbekommen zu müssen glaubt.

Sich einer Erfahrung stellen ist weder eine Übung noch eine Methode. Es ist eine natürliche Grundfunktion der Psyche, so wie Essen und Schlafen natürliche Grundfunktionen des Körpers sind. Nur verhindert die gegenwärtige Weltsicht, dass dieser Weg gegangen wird und menschliche Leben sich zum Positiven wenden können.

In diesem Sinne handelt es sich auch bei dem, was ich jetzt gleich empfehlen werde, weder um eine Übung noch um eine Methode. Ich informiere einfach über Zusammenhänge, die man für sich nutzen kann oder auch nicht.

Indem ein Mensch sich seinen Erfahrungen stellt, wird zunehmend das Gebilde von Ideen sichtbar, das hinter allem steht. Es steigen Ideen aus dem Unterbewusstsein auf, die vorher unbemerkt im Verborgenen WIRKTEN. (Denn wirken tun sie immer, ob man sich ihrer nun bewusst ist oder nicht.)

Eine solche sehr weit verbreitete Idee ist die folgende:

"Damit ein Mensch sich entwickeln kann, muss man ihm immer wieder sagen, was er falsch macht." (Sonst kann ers ja nicht verbessern.)

Das ist die Grundlage von Kritik und vielen damit verwandten Verhaltensweisen.

Logisch klingt das.

Aber es ist totaler Blödsinn.

Es ist der typische Schwachsinn einer isolierten Rationalität, die von jeglichen energetischen Wahrnehmungen vollkommen losgelöst dahinvegetiert.

Ich empfehle folgendes:

Man versuche mal bewusst Wertschätzung und Anerkennung auszudrücken in Situationen, wo man das normalerweise nicht tun würde - und spüre dann die energetische Veränderung der Situation.

Man kann das einfach innerlich tun, indem man sich zum Beispiel sagt: "Das ist aber schön" oder "Das ist toll" oder "Das gefällt mir" oder "Ich mag das"

Und man kann auch anderen Menschen direkt sagen: "Das hast du aber gut gemacht"

Wichtig ist vor allem auch wahrzunehmen, was dadurch geschieht und wie sich die Situation verändert. Dann wird man nämlich sehr schnell freiwillig zu diesem Verhalten wechseln.

Ich kenne Menschen, die sind dazu absolut vollkommen unfähig. Ich bin ihnen begegnet, als ich selbst in der Hölle war.

Möglicherweise muss man auch eine Reihe von Ängsten überwinden, um diesen Vorschlag umsetzen zu können. Zum Beispiel dass nun alles den Bach heruntergeht, weil sich ja nichts mehr entwickelt.

Vielleicht wird man dann aber - wenn man es doch schafft diesen Vorschlag umzusetzen - feststellen, dass sich zum ersten Mal im Leben überhaupt etwas richtig entwickelt.

Als besonderes Special möchte ich hier auch noch das Programm ins Leben rufen "Kinder öfter mal loben".

Wertschätzung und Anerkennung sind absolut essentielle Grundlagen jeglicher Existenz und Entwicklung. Vielleicht sind es sogar DIE Grundlagen alles Existierenden. Es ist (meiner persönlichen Wahrnehmung nach) die stärkste konstruktive Kraft im Universum.

Um ein Missverständnis von Vornherein auszuräumen:

Es geht hier nicht um ein aufgesetztes Friede-Freude-Eierkuchen-Fest.

Natürlich müssen auch negative Gefühle im Zusammenleben von Menschen ausgedrückt werden.

Und natürlich gibt es Situationen, wo man einem anderen Menschen auch mal seine Grenzen aufzeigen muss und es gibt Situationen, wo man einem anderen Menschen sagen muss, dass etwas das er tut, falsch ist.

Aber es gibt eben auch einen sehr weiten Spielraum, wo Wertschätzung und Anerkennung möglich sind, ohne dass man sich emotional dafür verbiegen muss und wo sie mehr Positives bewirken, als viele wissen.

nächstes Kapitel: Der Vorhang der Illusionen